12.9.2018 Deadline extended
We are extending the deadline of this UA till the 26th October because Amnesty has received reports that Lisa Henrieto's safety is at a heightened risk.
Indigenous Pemón people saw military officials show up in Pemón territory looking for Lisa Henrieto and claiming to have an arrest warrant in her name. Such warrant was not presented at the time nor have we found records of it being issued. So far, thanks to the special Indigenous jurisdiction and the strength of the Pemón traditional authorities, police officers have not been allowed to search their traditional territory.
We fear for the safety of Lisa Henrieto and therefore we must continue taking action.
Umweltschützerin verleumdet und stigmatisiert
Ein Militärangehöriger hat die venezolanische Umweltschützerin Lisa Henrito wegen ihres Einsatzes für den Schutz des angestammten Territoriums der indigenen Gemeinschaft der Pemón im landesweiten Fernsehen des «Hochverrats» beschuldigt.
Am 23. Juli wurde Lisa Henrito, eine Umweltschützerin, die sich für die Rechte der indigenen Gemeinschaft der Pemón einsetzt, von einem Angehörigen des Militärs im venezolanischen Fernsehen des «Hochverrats» und der «Sezession» beschuldigt. Die Anschuldigungen erfolgten im Rahmen eines Interviews, in dem der Militärangehörige ausserdem die venezolanischen Streitkräfte aufforderte, sich vor dem Aktivismus der Pemón-Gemeinschaft bei der Verteidigung ihrer Rechte zu hüten. Amnesty International hat weitere Fälle dokumentiert, in denen Personen nach ihrer Erwähnung durch hochrangige BeamtInnen von den Behörden verfolgt wurden. Dies war u. a. bei Villca Fernández, Geraldine Chacón und Gregory Hinds der Fall. Alle drei werden von Amnesty International als gewaltlose politische Gefangene betrachtet.
Lisa Henrito wird wegen ihrer Arbeit als Frauenrechtsaktivistin der Pemón stigmatisiert. Die Organisationen, bei denen sie sich engagiert, fordern ein Ende der Militarisierung und der Bergbauaktivitäten auf ihrem angestammten Land, die ohne vorherige informierte Zustimmung und ohne Studien über die sozialen Auswirkungen erfolgen.
Die Regierung Venezuelas muss den Schutz der körperlichen Unversehrtheit von Lisa Henrito und anderer Umwelt- und IndigenenaktivistInnen gewährleisten und der Verleumdung und Stigmatisierung ihrer Aktionen zum Schutz der Rechte ihrer Gemeinschaften ein Ende setzen, wie es die venezolanische Verfassung und internationale Menschenrechtsmechanismen zum Schutz indigener Gemeinschaften, ihres angestammten Landes und der Umwelt vorsehen.
HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Auf dem angestammten Territorium der indigenen Pemón-Gemeinschaft im venezolanischen Amazonasgebiet an der Grenze zu Guyana und Brasilien findet im Rahmen des Grossprojekts für den «Minen-Bogen» am Orinoco (Arco Minero del Orinoco – AMO) eine zunehmende Militarisierung statt. Dieses Projekt umfasst 12 % des Staatsgebietes sowie den Guyana-Schild, eine der ältesten geologischen Formationen der Welt. Am AMO sind 15 transnationale Bergbauunternehmen beteiligt, obwohl der ursprüngliche Entwicklungsplan für das Gebiet den Einsatz von 150 venezolanischen Bergbauunternehmen vorsieht.