18.09.2019 Even better news!
Further to the news shared back in May, we have now even better news regarding Mikhail Tsakunov.
On 17 September, the St Petersburg City Court overturned his conviction and acquitted him of all charges (of using violence against a police officer). Mikhail Tsakunov has now the right to receive a compensation for illegal criminal prosecution and spending a year in pre-trial detention.
Thanks again for supporting his case at the time as that provided him with visibility and support and surely made a difference.
23.05.2019 INFO FOLLOWING SENTENCE
You might remember we decided to stop campaigning on the case of Mikhail Tsakunov following his release on 26 April.
We would like to confirm that our forecast for the outcome has been confirmed and that he did not get a custodial sentence.
On 20 May, the Dzerzhinsky District Court of St. Petersburg found him guilty and sentenced him to a fine of 100 000 rubles (1 500 USD) that he did not have to pay on account of the time spend in pre-trial detention. However, Mikhail Tsakunov was obliged to pay 26 000 rubles (400 USD) as compensation to the «injured» police officer.
Mikhail Tsakunov, should have never spent time in pre-trial detention or been prosecuted, as he was detained for peacefully participating in a protest on 5 May 2018. Instead, an inquest should have been opened into the actions of police officers and the use of force against demonstrators. Nevertheless, the fact he has been sentenced to a fine and not given time in prison is excellent news and unusual in this type of cases.
Thanks again to all those that supported this action as we believe the national and international outcry played a key role.
Demonstrant freigelassen – Verfahren nicht eingestellt
Der gewaltlose politische Gefangene Mikhail Tsakunov wurde am 26. April nach fast einem Jahr und unter Einschränkungen seiner Reisefreiheit aus der Untersuchungshaft entlassen. Er war im Mai 2018 festgenommen und wegen der friedlichen Teilnahme an einer Demonstration der Opposition der angeblichen Gewalt gegen eine_n PolizistIn angeklagt worden. Das Strafverfahren gegen ihn wird fortgesetzt. Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen ihm weiterhin bis zu fünf Jahre Haft.
Mikhail Tsakunov wurde am 26. April nach fast einem Jahr und unter Einschränkungen seiner Reisefreiheit aus der Untersuchungshaft entlassen. Die Bereitschaftspolizei hatte ihn am 5. Mai 2018 im Zentrum der Stadt St. Petersburg festgenommen, als er friedlich an einer Protestveranstaltung gegen die Wiederwahl des russischen Präsidenten Wladimir Putin teilnahm. Anschliessend wurde er fälschlich beschuldigt, einen Polizisten ins Gesicht geschlagen und ihm dabei einen Zahn ausgeschlagen zu haben. Eingangs leiteten die russischen Behörden auf der Grundlage von Paragraf 318(2) des Strafgesetzbuchs strafrechtliche Massnahmen gegen ihn ein. Dieser Paragraf regelt «Gewalt gegen Angehörige der Polizei mit einer möglichen Gefahr für deren Gesundheit oder Leben» – eine Straftat, die mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden kann.
Videoaufnahmen der Festnahme und weiteres Beweismaterial widerlegten jedoch der Behauptung der Bereitschaftspolizei und bestätigten, dass Mikhail Tsakunov ein gewaltloser politischer Gefangener war, der sich nur deshalb in Haft befand, weil er von seinem Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit Gebrauch gemacht hatte. Amnesty International forderte daher seine sofortige und bedingungslose Freilassung. Darüberhinaus warfen die Videoaufnahmen Fragen zum Verhalten der Bereitschaftspolizei und ihres Einsatzes von Gewalt während der Protestveranstaltung auf.
Wir gehen davon aus, dass der öffentliche Einsatz für Mikhail Tsakunov und die von Amnesty-International-AktivistInnen versandten Appellschreiben zu seiner Freilassung beigetragen haben. Die Freilassung und die Verringerung der Anklagepunkte sind zwar eine positive Entwicklung, doch Mikhail Tsakunov hätte gar nicht erst festgenommen und inhaftiert werden dürfen, nur weil er friedlich an einer Protestveranstaltung teilgenommen hat. Das Strafverfahren gegen ihn wird fortgesetzt. Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen ihm auch jetzt noch bis zu fünf Jahren Haft.
Wir werden das laufende Strafverfahren weiterhin genau beobachten und darauf bestehen, dass alle Anklagen gegen ihn fallengelassen werden. Sollte er erneut inhaftiert werden, werden wir die öffentliche Kampagne für seine Freilassung wieder aufnehmen.
Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzwerks sind derzeit nicht erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.