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Startseite Urgent Actions 2015 07 Caller threatened to kill missing man’s mother
UA 149/15
Kolumbien
Abgeschlossen am 14. August 2015

Morddrohungen gegen Mutter eines Verschwundenen mannes

AI-Index: AMR 23/2022/2015

Ein anonymer Anrufer hat gedroht, Claudia Mabel Palacios umzubringen. Sie sucht nach ihrem Sohn, der 2014 Opfer des Verschwindenlassens geworden ist. Es müssen dringend Massnahmen zu ihrem Schutz ergriffen werden.

Claudia Mabel Palacios, deren Sohn seit 2014 verschwunden ist, wurde am 25. Juni von einem unbekannten Mann auf dem Handy angerufen. Er sagte ihr, dass sie acht Tage habe, um die Region im Südwesten Kolumbiens, in der sie wohnt, zu verlassen. Er erklärte, dass man «sie dort nicht länger sehen will» (no querían verla más allí) und dass sie aufhören solle, nach ihrem Sohn zu suchen, wenn sie nicht ein noch schlimmeres Schicksal erleiden wolle als dieser.

Claudia Mabel Palacios gehört zu einer Gruppe von Familien im Departamento Valle de Cauca, die Angehörige haben, welche Opfer des Verschwindenlassens geworden sind. Es wird davon ausgegangen, dass ihr 19-jähriger Sohn, Hafith Ríos Palacios, im März 2014 von Paramilitärs verschleppt wurde, die in El Palmar im Stadtbezirk Dagua aktiv sind. Claudia Mabel Palacios hatte einige Tage vor dem Drohanruf ein Gebiet in El Palmar aufgesucht, in dem ihr Sohn möglicherweise begraben wurde. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich die Personen, die für das Verschwindenlassen von Hafith Ríos Palacios verantwortlich sind, weiter in der Region befinden oder diese kontrollieren.

HINTERGRUNDINFORMATIONEN

Straflosigkeit bleibt eines der Hauptmerkmale des bereits 50 Jahre andauernden bewaffneten Konflikts in Kolumbien und ist einer der Hauptgründe, weshalb Menschrechtsverletzungen weiterhin stattfinden. Nur wenige Personen, die unter Verdacht standen, während des andauernden Konflikts Menschenrechtsverletzungen begangen zu haben und an dem Verschwindenlassen von Personen beteiligt gewesen zu sein, sind bislang vor Gericht gestellt worden. Am 1. Juni 2015 verzeichnete die staatliche Stelle Unidad para la Atención y Reparación Integral a las Víctimas 45.000 Fälle des Verschwindenlassens seit 1985.
Angehörige, die sich für Gerechtigkeit einsetzen oder versuchen, den Verbleib ihrer verschwundenen Familienmitglieder ausfindig zu machen, und NGOs, die ihnen dabei helfen, werden immer wieder von Paramilitärs und Angehörigen der Sicherheitskräfte, die in das Verschwindenlassen der Betroffenen involviert sind, mit dem Tod und schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen bedroht.

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