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Startseite Urgent Actions 2015 05 Detained activist at risk of torture
UA 111/15
Sudan
Abgeschlossen am 1. Juli 2015

Inhaftierter Aktivist in Foltergefahr

AI-Index: AFR 54/1677/2015

Der sudanesische Menschenrechtler Mohamed Musa Mohamed Dawud wurde am 24. April nahe der Stadt Kadugli festgenommen. Es wird vermutet, dass die Festnahme durch eine Einheit der sudanesischen Streitkräfte erfolgte. Mohamed Musa Mohamed Dawud wird momentan im Militärkrankenhaus in Kadugli medizinisch betreut. Es besteht die begründete Sorge, dass ihm Folter oder andere Misshandlungen drohen.

Mohamed Musa Mohamed Dawud wurde von Personen angeschossen, die Angehörige der sudanischen Streitkräfte (SAF) gewesen sein sollen. Der Vorfall ereignete sich, während er in der Nähe des Dorfes Tuma bei Kadugli Motorrad fuhr. Mohamed Musa Mohamed Dawud trug Verletzungen an den Beinen davon. Er wurde daraufhin von Offizieren der sudanischen Streitkräfte festgenommen, die auch sein Motorrad konfiszierten. Ein Familienangehöriger bestätigte gegenüber Amnesty International, dass Mohamed Musa Mohamed Dawud derzeit wegen der Schussverletzungen an seinen Beinen im Militärkrankenhaus in Kadugli behandelt wird. Er durfte bisher jedoch keinen Besuch von seinem Rechtsbeistand, seiner Familie oder seinen FreundInnen erhalten. Es ist unklar, ob gegen ihn Anklage wegen einer Straftat erhoben wurde.

Mohamed Musa Mohamed Dawud ist ein Menschenrechtler aus dem Dorf Kornogo bei Kadugli im Bundesstaat Südkordofan. Nach Ansicht von Amnesty International nahm man ihn wegen seines Engagements für Menschenrechte fest.

Es besteht die begründete Sorge, dass Mohamed Musa Mohamed Dawud Folter oder andere Misshandlungen drohen. Amnesty International befürchtet, dass er ein gewaltloser politischer Gefangener ist, der lediglich wegen seiner Arbeit als Menschenrechtsverteidiger festgehalten wird.

HINTERGRUNDINFORMATIONEN

Die sudanesischen Streitkräfte haben in der Vergangenheit gegen internationale Menschenrechtsnormen und das humanitäre Völkerrecht verstossen und waren für die Zerstörung von Privateigentum verantwortlich. Seit dem Beginn der Operation Decisive Summer im April 2014 führen die sudanesischen Streitkräfte willkürliche Luftangriffe auf Zivilpersonen und zivile Einrichtungen in den Bundesstaaten Südkordofan und Blue Nile durch. Diese Menschenrechtsverletzungen gegen Zivilpersonen, die auch Folter und Misshandlung in Haft einschliessen, wurden von mehreren Organisationen dokumentiert, unter anderen durch Amnesty International und Human Rights Watch.

Seit dem Beginn des Konflikts in Südkordofan im Juni 2011 sind dort Tausende Menschen verschwunden. Tausende weitere wurden von den sudanesischen Streitkräften und anderen Sicherheitskräften im Sudan unter dem Verdacht, Mitglieder oder SympathisantInnen der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM/A) zu sein, festgenommen. Die SPLM/A gibt an, dass seit Juni 2011 mehr als 3000 ihrer Mitglieder verschwunden sind. Viele Angehörige der ethnischen Gruppe der Nuba berichten, dass sie von den sudanesischen Streitkräften wegen ihrer Volkszugehörigkeit gezielt angegriffen wurden.

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