Benutzerspezifische Werkzeuge
Amnesty Urgent Actions
Startseite Urgent Actions 2015 04 Fears for detained Tibetan monk
UA 101/15
China
Abgeschlossen am 10. Juni 2015

Sorge um inhaftierten tibetischen Mönch

AI-Index: ASA 17/1551/2015

Der tibetische Mönch Choephel Dawa ist seit seiner Festnahme durch die Polizei am 28. März spurlos verschwunden. Sein Aufenthaltsort und die Vorwürfe gegen ihn sind nicht bekannt. Es besteht die Gefahr, dass er gefoltert oder anderweitig misshandelt wird.

Der tibetische Mönch Choephel Dawa wurde am Abend des 28. März von der örtlichen Polizei im Bezirk Sog, Präfektur Nagchu, im Autonomen Gebiet Tibet festgenommen. Sein Aufenthaltsort ist nicht bekannt und er hat keinen Zugang zu Rechtsbeiständen oder Familienangehörigen. Der Grund für seine Inhaftierung ist ebenfalls unbekannt. Ortsansässige vermuten jedoch, dass er festgenommen wurde, weil er Fotos des Dalai Lama auf WeChat, einer beliebten Nachrichtenplattform in China, eingestellt hatte.

Choephel Dawa ist ein Mönch des Sok-Tsanden-Klosters in der Ortschaft Yagla im Bezirk Sog. Das Kloster und die BewohnerInnen des Dorfes stehen unter strenger Beobachtung durch die chinesischen Behörden, da sich die BewohnerInnen der Region häufig zivilgesellschaftlich engagieren. Choephel Dawa war zuvor bereits im Januar 2012 festgenommen worden und verbüsste eine zweijährige Haftstrafe, da auf seinem Mobiltelefon Fotos gefunden wurden, die Selbstverbrennungen von TibeterInnen aus Protest gegen die chinesische Herrschaft zeigten.

Folter und anderweitige Misshandlungen sind in chinesischen Hafteinrichtungen nach wie vor an der Tagesordnung. Für diejenigen, denen kein Zugang zu Familienangehörigen oder Rechtsbeiständen gewährt wird, besteht ein erhöhtes Risiko.

HINTERGRUNDINFORMATIONEN

Ethnische TibeterInnen sind in China Diskriminierung ausgesetzt und erfahren Einschränkungen in ihren Rechten auf Religions-, Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit. Seit den tibetischen Massenprotesten 2008 gegen die chinesische Herrschaft hat die chinesische Regierung die Unterdrückung in den tibetischen Gebieten verschärft und massive Militär- und Sicherheitskontrollen verhängt. Daneben werden TibeterInnen nach wie vor einer erniedrigenden «patriotischen Erziehung» durch die Behörden unterzogen. Dabei müssen sie sich vom Dalai Lama lossagen und ihre Unterstützung der Kommunistischen Partei Chinas bekräftigen. Tibetische Klöster sind das hauptsächliche Ziel dieser Massregelungen.

16 Briefe verschickt  
My Urgent Actions
Fürs Mitzählen lassen Ihres Briefes und Update-Funktion zu nutzen müssen Sie sich
einloggen oder
anmelden
Downloads
UA 101/15 english
Microsoft Word Document, 59.0 kB
UA 101/15 français
Microsoft Word Document, 63.0 kB
UA 101/15 deutsch
Microsoft Word Document, 62.0 kB
Mehr zum Thema

Folter

Warum ist Folter immer falsch und nutzlos? Wie engagiert sich Amnesty für die Wahrung des absoluten Folterverbots? Mehr