Drei willkürlich inhaftierte Männer müssen freigelassen werden
Celestino Okenve, Antonio Nguema und Miguel Mbomio wurden zwischen dem 14. und 16. Januar festgenommen, weil sie Flugblätter verteilt hatten, um gegen die Austragung der Fussball-Afrikameisterschaft in Äquatorialguinea zu protestieren. Die drei Männer sind seit über zwei Wochen ohne Anklage in Haft, zu ihren Rechtsbeiständen können sie nur eingeschränkt Kontakt aufnehmen.
Der Menschenrechtler und politische Aktivist Celestino Okenve wurde am 14. Januar ohne Haftbefehl festgenommen, während er Flugblätter in Bata in der Provinz Litoral verteilte. Die Flugblätter riefen zum Boykott der Fussball-Afrikameisterschaft auf, die seit dem 17. Januar im Land stattfindet. Die Festnahme erfolgte auf Anweisung des Gouverneurs der Provinz Wele-Nzas, der ihn beim Verteilen der Flugblätter beobachtet und ihm daraufhin erklärt hatte, dass er sein Handeln falsch sei und sich gegen den Präsidenten richte. Als er nach dem Grund für seine Inhaftierung fragte, wurde Celestino Okenve von einem Polizeibeamten geschlagen.
Antonio Nguema, ein ehemaliger Student Celestino Okenves, wurde ebenfalls festgenommen. Er hatte die Festnahmen von Celestino Okenve beobachtet und verlangt, den Grund hierfür zu erfahren. Beide Männer wurden in die zentrale Polizeiwache von Bata gebracht. Dort verlangte Celestino Okenve erneut, über den Grund für seine Festnahme informiert zu werden, und wurde ein weiteres Mal geschlagen.
Am 16. Januar wurde Miguel Mbomio festgenommen, weil er ein Flugblatt bei sich führte, in dem die Austragung der Fussball-Afrikameisterschaft kritisiert wurde. Er war in einer persönlichen Angelegenheit auf der Polizeiwache erschienen und kannte weder Celestino Okenve, noch wusste er von dessen Inhaftierung. Als der diensthabende Polizeibeamte das Flugblatt in seiner Hand bemerkte, nahm er ihn fest.
Die Männer sind bis heute nicht über die Gründe für ihre Inhaftierung informiert worden. Ihnen wurde kurzzeitig Kontakt zu ihren Rechtsbeiständen gewährt, bei Verhören durften diese jedoch nicht anwesend sein. Zu ihren Familien dürfen die Inhaftierten nur eingeschränkten Kontakt unterhalten.
Hintergrundinformationen
Celestino Okenve ist Wirtschaftswissenschaftler und emeritierter Professor der Universidad Politécnica de Madrid, wo er Kommunikationswissenschaften unterrichtete. Er ist der Koordinator des Solidaritätsforums Äquatorialguinea und ein bekannter Blogger und politischer Aktivist.
Äquatorialguinea verwehrte bereits in der Vergangenheit seinen BürgerInnen das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Zahlreiche Mitglieder der politischen Opposition wurden willkürlich inhaftiert und über lange Zeit ohne Kontakt zur Aussenwelt und ohne Anklageerhebung festgehalten.