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Startseite Urgent Actions 2010 09 Three at risk in Sri lankan prison
UA 191/10
Sri Lanka
Abgeschlossen am 14. Oktober 2010

Drei Männer im Gefängnis in Foltergefahr

AI-Index: ASA 37/013/2010

Die beiden Brüder Balapuwaduge Sumith Suresh Kumara Mendis und Balapuwaduge Indika Prasath Mendis sind in Gefahr, im Gefängnis von Negombo an der Westküste Sri Lankas von Mithäftlingen gefoltert zu werden. Die beiden Männer hatten in Australien Asyl beantragt und waren im Oktober 2009 von dort nach Sri Lanka abgeschoben worden. Ein weiterer Mann namens Lasantha Wijeratne ist ebenfalls in grosser Gefahr.

Im Jahr 2009 gehörten die Brüder der Besatzung eines Schiffes an, mit dem StaatsbürgerInnen Sri Lankas illegal nach Australien gebracht werden sollten. Die Brüder gerieten in einen Streit mit dem Eigentümer des Schiffes, das später von den australischen Behörden gestoppt wurde. Die Brüder stellten daraufhin einen Asylantrag in Australien und machten geltend, dass sie von politischen Kräften in Sri Lanka verfolgt und vom Schiffseigner bedroht worden seien. Ihr Antrag wurde jedoch abgelehnt und Balapuwaduge Sumith Suresh Kumara Mendis und Balapuwaduge Indika Prasath Mendis nach Sri Lanka abgeschoben, wo sie am 5. Oktober 2009 eintrafen. Dort überstellten die Behörden sie an die Kriminalpolizei (Central Investigative Department - CID), die Sumith Mendis auf freien Fuss setzte, Indika Mendis jedoch wegen „der Organisation von Gruppen für den illegalen Transport nach Australien“ unter Anklage stellte. Er wurde im Gewahrsam der CID gefoltert und erlitt schwere Ohrenverletzungen. Man hielt ihn acht Monate im Gefängnis von Negombo fest und liess ihn am 12. Juli 2010 gegen Kaution frei.

Im August 2010 wurden dann beide Brüder in Haft genommen, weil man sie offenbar verdächtigte, erneut ihre Ausreise nach Australien zu planen. Man hielt sie in der CID-Zentrale in der Hauptstadt Colombo fest, wo Sumith Mendis nach eigenen Angaben zwischen dem 15. und 22. August gefoltert wurde. Unter anderem habe man ihn geschlagen und psychischer Folter ausgesetzt. Am 22. August wurden die Brüder zusammen mit Lasantha Wijeratne, der ebenfalls aus Australien abgeschoben worden war, in das Gefängnis von Negombo überstellt. Auf der Grundlage eines Gerichtsbeschlusses untersuchte ein vom Gericht bestellter Mediziner Sumith Mendis und Lasantha Wijeratne, der ebenfalls angegeben hatte, gefoltert worden zu sein. Die beiden Männer wurden am 1. September in ein öffentliches Krankenhaus eingewiesen. Amnesty International liegen keine Informationen darüber vor, ob die beiden Männer sich noch im Krankenhaus befinden oder inzwischen wieder ins Gefängnis überstellt worden sind.

Ein CID-Angehöriger hat Indika Mendis im Gefängnis aufgesucht und ihm gedroht, als er sich weigerte, ohne Rücksprache mit seinem Anwalt eine Erklärung zu unterzeichnen. Den drei Männern könnten Folterungen und andere Repressalien der Behörden drohen. Sumith und Indika Mendis sind zudem in Gefahr, von Mithäftlingen angegriffen zu werden. Der Schiffseigner befindet sich derzeit ebenfalls im Gefängnis von Negombo, so dass die Brüder befürchten, dass er und seine Unterstützer sie wegen des Streits in Lebensgefahr bringen könnten.

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